Kloster und Schloss Salem

Nach umfangreichen Wasserleitungsarbeiten in den Jahren 2014/ 2015 stand in Salem 2019/2020 mit der Neuverlegung von Nahwärmeleitungen und Kabel-Leerrohren wiederum ein größeres Projekt an, mit dessen archäologischer Betreuung wir betraut wurden. Die neuartigen flexiblen Nahwärmeleitungen machten es möglich, dass Befunde beliebig umgangen werden konnten und so leichter erhalten blieben. Durch die gute Kooperation mit der Baufirma war es möglich, dass nur die archäologisch interessanten Bereich begleitet werden mussten.

Doch gleich der erste Abschnitt nördlich außerhalb des Klosterareals erbrachte dann doch einige archäologisch interessante Befunde. Man traf auf einen Ziegelkanal, wahrscheinlich ein Abzweig des Stefansfelder Kanals, und mehrere Kalk- und Mörtelmischgruben.

Auf alte Kanäle traf man nun immer wieder. Ein gewölbter Ziegelkanal verlief über knapp 15m im Leitungsgraben und konnte dank der Flexrohre erhalten bleiben. Der Kanal bog dann nach Süden ab. Nach 53m wurde wohl eben dieser Kanal beim Unteren Tor zwei weitere Male angeschnitten. Hier nahm er über 20m hinweg die Nahwärmeleitung auf und lief dann unter dem Abteigarten weiter.

Im Rohrgraben konnte außerdem ein Stück Klostermauer mit Gebäudeecke freigelegt werden. Weiter Richtung Süden durchschnitt der Graben auf mehr als 30m Länge annähernd den gesamten Werkstattflügel des 18. Jh. nahe des Unteren Tors.

Ebenfalls am Unteren Tor konnte inmitten der spätbarocken Mauern ein Bruchsteinmauerwerk freigelegt werden, das zum wenig bekannten mittelalterlichen Kloster gehört haben könnte. Westlich dieser Mauer konnten noch zwei weitere ähnliche dokumentiert werden, welche unter den Aufplanierungen des Großbrandes von 1697 lagen.

Auch im Südwesten zwischen der ehemaligen Reithalle und der vormaligen Schrote wurden Nahwärmeleitungen verlegt. Die 40m lange Rohrtrasse wurde extra 5m entfernt der Klostermauer verlegt, doch genau hier traf man auf insgesamt sechs Punktfundamente, wohl Stützen für ein Schleppdach jüngerer Zeit. Dank dem Entgegenkommen der Planer konnte der Graben verlegt werden und die Sockel erhalten bleiben.

Bereits bei Arbeiten 2017 konnten hier Drainagen und Wasserleitungen dokumentiert werden. Die dokumentierten Tonrohre der Wasserleitung sind bisher nur in Salem bekannt. Die 55cm langen Ziegeltonröhren mit 3cm Weite sind zur Mitte hin achtkantig tailliert, an den Enden aber quadratisch mit integrierter Muffe und Nippel mit Dichtrillen. Im Münster verbaute Fragmente ähnlicher Röhren datieren ans Ende des 13. Jh.

Auch ein spezieller "Hortfunde" wurde gemacht. Außerhalb des Klosterareals stieß der Bagger auf stark verrostete Eisenteile, die sich u.a. als Überreste von 16 Gewehren der Jahrzehnte um 1900 entpuppten. Möglich ist, dass hier jemand bei Kriegsende 1945 eine Waffensammlung vergraben hat. Die Stelle lag vor dem Bau der Umgehungsstraße 1962 noch abseits der Straße.

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